Pfahlbau im Zürichfee bei Meilen entdeckt wurde, ifi die Forfchung Lmabläflig
fortgefchritten, fo dal's man jetzt mehr als 200 folcher Niederlallimgen in der
Schweiz kennen gelernt hat, denen {ich immer noch neue anfchließen. Außer
dem Zürichfee fand man u. a. folche in den Seen von Pfäfiikon, Murten, Sem-
pach, Zug, im Vierwaldllätterfee, im Bodenfee und in den Seen von Neuenburg
und Biel, von denen der letztere wohl den größten Reichthum an folchen An-
liedlungen enthält. Die ältellen diefer Niederlaiftmgeiu gehören noch der Stein-
zeit an, in andern findet man bereits die Gegenllände der Bronzezeit. Erwägt
man die außerordentlichen Schwierigkeiten, {olche umfangreiche Werke blos mit
Ilülfe von Steingeräthfchaften herzuflellen, fo muß man über die Ausdauer und
Gefchicklichlaeit der alten Bewohner der Schweiz Raunen, und man begreift,
daß es {ich hier nicht um vorübergehende Zuüuchtsßätten, fondern um die Be-
gründung eiauerndcr Wohniitzc handelte, und zwar für ein Volk, das nicht mehr
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Durchfchnitt eines Pfhhl
bei Czxßzione.
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Fig-
Anordnung der Pfahlreihcn in den
Schweizer Seen.
wie in der Urzeit ausfchließlich auf die Jagd angewiefen war, fondern {ich den
friedlichen Befchäftigungen des Ackerhuues und der Viehzucht widmete. Man hat
nun auch in den Seen Oberitaliens, neuerdings auch im Starnbergerfee und ander-
wärts ähnliche Niederlallhxigen gefunden und die Reihe diefer Entdeckungen ill
noch lange nicht abgefchlolfen.
NVie weit die Sitte, auf Pfuhlbuuten in Seen oder Mooren zu wohnen fchon
im Altcrthu
bekannt
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durch
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der
ns die
Pfahlbauten
eines macetlotuifchen Stammes im See Praiias in einer W'eife fchildert, welche
mit den tchweizerifchen Pfahlbautcn die größte Uebereinlliinmung verräth. Auch
am Flulle Phaiis, der {ich öftlich in's fclnvarze Meer ergießt, lebten die Einwohner
auf Pfahlbuuten in den Sümpfen. Noch heute findet man Aehnliches in den
dortigcti Gegenden, und ebenfo trifft man noch jetzt bewohnte Pfahlbauten in
Neuguinea, in verfchiedeneti Gegenden des innern Afrika, namentlich am Tfehad-
fee, im ()rin0c0 und an andern weit entlegenen Punkten.
Ohne [Wage hat man diefe mühfame Art von Anlagen mitten im Waller nur
deshalb gemacht, um {ich gegen plötzliche feindliche Lleherfälle möglichfl zu
Iichern. Die Pfähle der {chweizer Pfahlbattten lind von Eichen, Buchen, Tannen