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Römifche
Baukunü.
als ein Fortfchritt gegen jenes zu betrachten. (Fig. 210.) Diefes entlleht, wenn
ein quadratifcher Raum in feinen beiden einander rechtwinklig fchneidenden Axen
von je einem TOHHCDgCNVÖlbC bedeckt wird. Denkt man die beiden gleichartigen
Gewölbe in einander gefchoben, fo werden {ie {ich in zwei Linien fchneiden, die
kreuzweife mit diagonaler Richtung die fcliräg entgegengefetßzten Ecken des Raumes
verbinden. Diefe Gewölbegräten (Nähte, Gierungen) werden einen elliptifclien
Bogen befclireiben und vier Bogendreiecke einfchließen, welche man Kappen
nennt. Das Kreuzgewölbe Ileigt alfo von vier Stützpunkten auf, zwifchen welche
eben fo viele Schildbögen ausgefpannt
(ind, fo daß nirgends eine horizontal
Q Z5 abfchließende 'Wand erforderlich,
kj: 715::- vielmehr eine wechfelvolle Belebung
des ganzen Deckenfyftems bewirkt
e. 'I ifl. Diefem älthetifchen Vorzug ge-
_ fellt {ich noch der conltruktive Vor-
f T?" theil, daß hier nicht mehr ganze
1' w
beiten, fondein nur. die vier btutz-
(m II punkte als Harke Widerlager zu be-
I?! i '35, i. H, ü "Ihm handeln find, woraus ein Raumgewinn
und eine Maffenerfpilitung hervorgeht.
hi _5A w, UnferenAbbildung Pig. 210 zeigt in
l der Balilica des Conflantin das Kreuz-
gewolbe das hlittellchiü", das
(3 g! l; l lonnengewolbe für das Seitenfchiff
M! k- iliiii m" angewendet.
1' l I l XW Neben diefen Gcwölhformen kommt
I als dritte in der römifchen Architek-
w
1'" , c e eii e
F,g_209_ Tonnengewölbth kreisrunden Raum überdeckt (vgl.
Fig. 220). Ihre Conltruktion wird
durch horizontal gelagerte Schichten von Steinen gebildet, die vermöge ihres
nach dem Mittelpunkte der Kugel gerichteten Keilfchnittes die Wölbung nach
den {latifchen Gefetzen des einfachen Halbkreisbogens bewirken. Ihre Lafl wuchtet
in gleicher Weife auf allen Theilen des runden Mauercylinders (des Tambours),
auf WClChern lie ruht, und der demnach eine kräftig maffenhafte Anlage erfordert.
Auch für die lialbkreisförmige Nifche, mit welcher man rechtwinklige Räume an
der einen Schmalfeite zu fchließen liebte, wurde meiltens eine Halbkuppel als
Wölbung gewählt.
Aber nicht bloß für die Ueberdcckung der Räume, fondcm auch
Gliederung der inneren Wandflächcn erwies {ich der BOHCÜbaU
Man theilte die Maucrmallb entweder durch Hachc Blcndbögen, oder
für die
wichtig.
gab ihr