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Griechifclze
unter Fig. 173 ein Pilaflerkapitäl, welches feine Motive den einfacheren korinthi-
fchen Siiulenkapitälen, wie der Thurm der Winde lic bietet, entlehnt und durch
gefchickte Vertheilung und Gruppirung (einer Blattreihen eine gute Gefammt-
Wirkung macht.
Auf diefe korinthillzhen Stützen legt {ich ein Oberbau, der in der guten grie-
chifchen Zeit völlig die Pbrmen des ionifchen Styles annimmt. So iÜ; das Ge-
bälk des Architravs nach dem Vorgunge des ionifchen dreifach getheilt, nur
pflegen die feinen Aftragale. welche die einzelnen Theile verknüpfen, hier reicher
als Perlenfchnüre oder gar mit Wellen bezeichnet zu fein. Der Fries ift gleich
dem ionifchen eine zufammenhängeiwde Fläche, zur Aufnahme von Bildwerlaen
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befiimmt. Eben fo xwcnig hat der korintliifche Styl urfprünglich ein eigenthüm-
lieh gebildetes Kranzgefims gehabt. Bei den Griechen nahm man anfänglich
ohne Zweifel, wie das Monument des Lylikrates und der Thurm der Winde
(Fig. 174) noch bezeugen, die Form des ionifchen Gefimfes mit den Zahnfchnitten
auf. Im Laufe der Zeit, befonders als die griechifchen Formen in den Dienll
der prachtliebenden Römer kamen, bildete man aber die Zahnfchnitte zu fchwe-
reren, weiter ausladenden Mutuli (Kragfleinen oder Confolen) aus, die in ge-
fchwungener Form mit kräftigen Voluten enden und an deren Unterfeite {ich
ein Akanthusblatt mit zierlich umgefchlagener Spitze legt 50 1111 der Vorhalle
des unter Augullus erbauten Puntheon zu Rom (Fig. 202). Die weiten Zurifchen-
räume der Kraglleine werden durch rolettenartige fculpirte Blumen gefchmückt.
Hierdurch wurde eine reichere, lebendigen.- Schattenwirlulng, ein kräftigeren" Ab-