Der korinthifclue
Styl.
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meiitens mit zwei Blattkränzen tnnkleidet, und zwar fo, daß von dem Aftragal
zuerß ein Kreiswvpwh Blättern des Akanthus (Bärenklau) atlfftcigt, die mit ihren
Spitzen zierlich überfchlagend {ich kräftig aufgerichtet nach außen biegen. Hinter
diefcn erhebt {ich fodann eine zweite Reihe fchilfartigcr Blätter, welche vom Aba-
kus belaßet {ich mit den Spitzen ebenfalls auswärts krünimen. Ein Beifpiel diefer
einfacheren Art des korinthifchen Kapitäls bieten die Säulen vom Thurm der
Winde (Fig. 167). Mehrfach {ind Kapitäle von diefer Geltalt aufgefunden worden,
darunter auch folche, die zwifchen den beiden Blattkriinzen noch eine Reihe von
Akanthusblättern einfügen. Die andere, reichere und complicirtere Art des ko-
rinthifchen Kapitäls beginnt zunächft ebenfalls mit einer unteren Reihe von Akan-
thusbliittern. Aus den Zwifchenräurnen diefer Blätter erhebt {ich eine zweite.
s
Kapitäl vom
Thurm
ähnlich geßaltete Blattreihe. S0 weit herrfclmt noch das Runde vor, jedoch bei
fchon vergrößertem [ln1fange. Nun aber beginnt der Ucbergang in's Viereck
(Fig. 169). Zwifchen den oberen Blättern {teigt ie ein Blumenücngel auf, wel-
cher unter dem Schutze zarter Deckblätter {ich theilt, mit dem einen, {chwächeren
Stengel (dem Schnörkel, lzelix) {ich nach der Mitte des Abakus emporwindet und
dort eine fächerförmige Blume hervortreibt, mit dem andern zu einer kräftigen
Volute anfchwillt, die {ich nach der Ecke des Abakus auffchivingt und dort von
der Lalt {chneckcnartig umgebogen wird. So treffen auf den Ecken fhisle_z_xyei_
Murren der benachbarten Kapitälfeiteil zufammen, wodurch der Uebergang in's
Xäergclgjjgqlllggmmen wird. Doch {lnd die Seiten des aufliegenden, mit gefchwunge-
nem Proßl verfehenen Abakus nicht geradlinig, {ondcrn nach der Mitte, wo jene
Blume hervorknofpt, eingezogen, während {eine fpitzwinlalig zufammcnüoßendeil
Ecken über dem Volutenpaar {chräg abgefchnitten find. Das {chönfte Bcifpiel dlCfCT