und kein Geld inehr in der Cassa; müssten also
das Bauen bestens möglich einziehen (t.
Mit einem Schlage aber wurde die Lage der Stadt eine
sehr gefährdete. Der von dem Jesuiten Lamormain
geleitete und seinen fanatischen Ratschlägen nur zu sehr zu-
gängliche Kaiser F e r d i n a n d III. verhängte unsägliches
Leid über Augsburg. Dass hier einst die evangelische
Kirche sich gegründet hatte, indem, wie bekannt, die
evangelischen Stände vor Kaiser und Reich ihre, die
Augsburger Konfession, übergaben, dass hier der neue
Glaube auf dem Reichstage von ! 555 reichsrechtliche
Anerkennung gefunden hatte, konnte man der Stadt
nicht verzeihen und sollte ihr jetzt eingetränkt werden.
Obwohl die Anhänger der beiden Rcligionsgenossen-
schaften friedlich neben einander wohnten und sich gegen-
seitig weder wegen des Glaubens noch Besitzstandes an-
fochten, so ersah sich Lamormain doch gerade diese
Reichsstadt mit arger List als das Versuchsfeld aus, wie
weit man das berüchtigte Restitutionscdikt durchführen
könne. Der Kaiser bot dazu in frcvelhafter Weise die
Hand und missbrauchte seine Reichsgewalt zu einer un-
erhörten Unterdrückung friedlicher Bürger. Das klarste und
unanfechtbarste Recht wurde missachtet und mit Füssen
getreten. liin Stein nach dem andern wurde aus dem
festgefügtcn Bau der Einrichtungen der Stadt mit Gewalt
herausgesprengt, eine beträchtliche Anzahl von Bürgern
recht- und schutzlos roher Vergewaltigung preisgegeben.
Proteste und Bitten verhallten ungehört in der Luft.
Rücksichtslos wurde die Gegenreformation durchgeführt,
durch welche verdiente iMänner schwerste Not traf.
Selbst Katholiken empörten sich über diese Gewaltthaten,
und es gereicht noch heute einem Manne wie Bern-