wurf angab. Und als solcher ist von amtswegen
der Stadtxnaler Matthias Kager zu betrachten, ihm
ist die Urheberschaft der innern Ausschmückung zuzu-
eignen. Allerdings sprachen auch die Bauherren ihr
Wort mit; allerdings hielt Kager Umfrage, wie wir
wissen, in der Stadt und auch auswärts; aber die eigent-
liche'Leitung lag zweifellos in seinen Händen. Wir sind
sogar durch eine zufällige Notiz unterrichtet, dass er
über solche Dinge Holl um seine Meinung befragte.
Wie wäre es auch denkbar, dass die beiden städtischen
Beamten,
Werkmeister und der Stadtmaler,
der
bei
einem
Werke, dem sie näher standen als alle, einander sollten
vermieden haben; wie hätte derjenige, der das Innere
auszustatten hatte, gerade den Rat des Erbauers ver-
schrnähen sollen und dürfen! Gewiss neben Elias Holl
hat die Geschichte des Augsburger Rathauses
Kager mit allen Ehren zu nennen.
Deshalb wird es auch verstattet sein,
Matthias
einige
merkungen über diesen Genossen Holls, dessen sich
die Romantik in sonderbarer Weise bemächtigt hat, hier
anzufügen. Weil er eine kurze Zeit Bürgermeister gewesen
ist, hat man ein seltsames Bild von dem Manne ent-
worfen, vwie er, nachdem er in der Ratsstube des ersten
Geschosses die Verhandlungen über vielleicht hochwicli-
tige Staatsgeschäfte geleitet, sich von da weg in den
zweiten Stock begibt, das Gerüst besteigt und mit Pinsel
und Palette an Decken und Wänden herumhantierta.
Und welche kunstsinnige Leute müssen die alten Augs-
burger gewesen sein, dass sie einen Maler, einen Künstler
zum Oberhaupte ihres Gemeinwesens erkoren haben!
Die Sache nimmt sich viel einfacher und nüchterner
auS,
wenn
man
ihr
auf
den Grund
sieht.
Kager
wurde