in den Fürstenzimmern zur Ausführung kamen, zu-
schreiben würde oder vielmehr dürfte. Allein für eine
solche Annahme fehlt nicht bloss jeder Anhaltspunkt in
den erhaltenen amtlichen Urkunden, sondern ihr steht
auch der erschwerende, schon hervorgehobene Umstand
entgegen, dass er in seinen Aufzeichnungen eine solche
Thätigkeit mit keiner Silbe erwähnt, im Gegenteil von
einer freien Zeit spricht, die er zu allerlei Studien benützt,
die wir in seinem sogenannten grossen Buche vor
uns haben. Dagegen kann ich der Meinung nicht bei-
pflichten, dass rHoll als Zeichner der feinen, voinehmen
Holzarbeiten in den Fürstenzimmern stilistisch noch viel
unwahrscheinlicher ist als Kagera sowenig wie der andern,
dass man ihn xkaurn unter die Architekten ersten Ranges
einordnenx dürfe. Für die erste Behauptung mangelt
der Beweis; gegen die andern aber dienen Holls Werke
als die unanfechtbarste Widerlegung. Man wird auch
besser thun, Kager nicht die Fähigkeit abzusprechen,
zwei so verschiedenen Stilarten gewachsen gewesen zu
sein. Nicht die Zeichnung als solche, sondern die
Ausführung war dieiHauptsache, Auch die noch
vorhandenen Risse Holls sind keine vorzüglichen zeich-
nerischen Kunstleistungen, und doch wie meister-
haft erscheinen sie in der Ausführung. Darauf kam
es an, ob das Kunstgewerbe der Zeit auf der Höhe einer
solchen Aufgabe stand; und diese Frage muss in aller-
erster Linie in Beziehung auf die damaligen Schlosser
und Schmiede und Schreiner entschieden bejaht werden.
Die Kistler Jakob Dietrich und Hans Schertlin
haben in den F ürstenzimmern eine selten erreichte Meister-
schaft bekundet: mit solchen leistungsfähigen Meistern that
sich derjenige leicht, der den Gedanken, den Ent-