in ein ähnliches Amt wie der Stadtwerkmeister Elias
Hol] getreten war. Von amtswegen {iel ihm also in
dieser Stellung die "Teilnahme an den öffentlichen Bauten
der Stadt zu.
Man hat sich freilich nicht verhehlt, dass die Deko-
ration des Saales stilistisch von derjenigen der meisten
übrigen Räumlichkeiten, namentlich aber der Fürsten-
zimmer, gründlich verschieden sei. Die Holzvertäfelungen
der Decken und- Wände im letzteren seien durchaus
inassvoll und in edlem und vornehmem Geschmacke ge-
halten und zeugen von einem geläuterteir, feingebildeten
Kunstsinn. Die Dekoration des Saales dagegen sei
barock, ausschweifend und suche mit allen Mitteln um
jeden Preis eine imponierende Wirkung zu erzielen; sie
sei entschieden auf gröbere Sinne und ein gröberes Stil-
gefühl berechnet. Dürfe man unter diesen Verhältnissen
noch von einem und dem nämlichen Künstler reden?
Unmöglich sei dies nicht. Die Verschiedenheit des
Zweckes habe einen bestimmten Unterschied in der
Halttuig der Dekoration bestimmt. wMit dem Goldenen
Saale wollte man prunken, der Menge imponieren, ihr
den Glanz und Reichtum der Stadt in einem lebendigen
Beispiel vor Augen führen, kurz man wollte auf alle,
Gebildete und Ungebildete, eine mächtige Wirkung aus-
üben; während in den Fürstenzimmern Versannnlungsorte
für kleine auserwählte Kreise geschaffen werden sollten.
Die anderen Räume aber waren bestimmt, für Rat, Gericht
und die verschiedenen Ämter als Arbeitsstätten zu dienenß
Die Betonung dieses Unterschiedes geschieht mit
vollem Rechte. Am leichtesten würde sich indessen die
strittige Sache so erklären lassen, dass man dem Elias
Hol] die Urheberschaft der feinen Zeichnungen, welche