Volltext: Elias Holl, der Reichsstadt Augsburg bestellter Werkmeister

Belohnung 
Nachweis über Entschädigung oder mindestens 
finden. Das ist nicht der Fall. 
Dagegen stösst man bei der Musterung der ein- 
schlägigen Akten und Rechnungen auf einen Punkt, 
welcher bei der Erörterung der vorliegenden Frage mit 
Nachdruck betont werden muss. Die Handwerksmeister 
arbeiten nicht nach eigenen, selbstgelnachten 
Entwürfen, sondern sie empfangen die Zeichnungen 
bei der Übernahme des Vertrages von dem Bauamte 
ausdrücklich zugestellt; fast jeder derselben hat, wie der 
Ausspruch in den Sitzungsprotokollen der Bauherren bei- 
nahe durchgehends besagt: xla ut d er ihm gege- 
benenx oder wfürgelegtena oder wfürgewiess- 
nen Visierunga sein Arbeitsstück xsauber und schöne 
herzustellen. Die Massnzihme des Auftragsgebers legt 
von vorneherein den Schluss nahe, dass diese Entwürfe 
von e i n c m e i n z ig e n dazu berufenen K ün s tl e r her- 
rühren, und in dieser Annahme bestärkt uns schon eine 
flüchtige Betrachtung der ganzen Aiisstattung wegen des 
einheitlichen künstlerischen Stempels, den 
sie trägt. Allein bevor wir uns mit der Frage, 0b Elias 
H 0 l l, wie bisher gewöhnlich angenommen worden ist, 
oder ein a n d e r e r M e i s t e r, dessen Name erst zu 
suchen wäre, als der Erfinder dieser grossartigen, stil- 
vollen, wechsel- und gedankenreiehen Dekoration zu be- 
trachten ist, befassen, verwveilen wir bei den Arbeiten 
und Gewerksmeistern selbst ein wenig und zwar um so 
lieber, als das vorhandene Quellenmaterial nirgends 
jenen schöpferischen Geist anzugeben beliebt. Verdienen 
doch auch diese kunstfertigen Meister, unter denen sich 
Leute von tüchtigem Können befinden, in Verbin- 
dung mit einem Elias Holl und seinem herrlichen 
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