Volltext: Elias Holl, der Reichsstadt Augsburg bestellter Werkmeister

das 
Geschäft 
des Vaters ohne 
wcitcrcs 
OTtZUSCtZCII 
nicht 
einmal den begonnenen Bau desselben durfte er vollenden: 
es vhaben mich die Meister der Maurer als ein(en1) 
leidigen Gesellen diese Arbeit nit wöllen verstatten aus- 
zumachen, sonderlich weil ich die Meisterstuck noch nicht 
vorgerissen hattea. Sollten diese Zöpfe wirklich in dem 
Jüngling trotz der fehlenden Formalität den Meister I1O('ll 
nicht erkannt haben? Oder trieb sie der Neid? Bei 
solchen Verhältnissen stand ihm der Sinn 
auf das Wandern 
in 
die 
weite Wllt, 
nach 
dem 
Süden. 
Aber 
w) Gott schickt 
es zmdersta. Denn weine schöne Jungfrau, Namens Ma ri a 
B u rckhartinx , eines verlebten, vermöglichen Kuttcl- 
wäsvhers Tochter, vbenahm mir all mein Vornehmen und 
Wandersgedankeu, ich setzte alle meine Sinn auf diese 
Jungfrau, wie ich solche zu einem Ehegatten haben und 
bekommen möchte: dcrhalben auch nit Rueh haben konnte, 
bis inir solche ehelich zugesagt und versprochen wurde. 
Machte ilnn nun diese Liebesgeschichte auch einen dicken 
Strich durch die Rechnung, so führte sie ihn doch bald 
zu einem doppelten Ziele. Ohne die Welt, nach der er 
sich sehnte, gesehen zu haben, gründete er einen Haus- 
stzmd, der ihn dauernd an die Vaterstadt fesselte. Gleich- 
zeitig aber wurde er Meister, gleich den andern xMeistem 
der lWIaurera; wich hab die Maisterstuck fürgerissenx; 
niemand konnte ihm jetzt mehr die Arbeit und das 
Handwerk wehren  dem Zweiundzwanzigjälirigen. 
Im Meisterstuncl reifte er bald zur völligen Meister- 
schaft heran. Wenden wir uns daher zu Seinen selbst- 
ständigen Sirlnäpfungen; in ihnen tritt mehr und mehr 
sein gewaltiges Genie an den Tag; in ihnen besteht der 
Ruhm, der ihn weit überdauert hat. Die schlichte Schil- 
dcrung der 
v) {Tamilienclmronilza 
mag uns dabei zur Führerin
	        
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