SO
recht
sein
Vorbild
ZU
werde
berufen
war ,
VOll
XVendel Dietrich.
Auf welchem künstlerischen Standpunkt stand nun
der erstere, Hans Holl, des Elias Vater? Hing er
noch am Alten unentwegt fest? Hatte überhaupt die
FTÜlITCIIälSSZIDCC trotz des lebhaften Verkehrs, in welchem
Augsburg mit Italien stand, hier noch gar keinen Eingang
gefunden? Es ist wahr, und schon Riehl hat darauf
hingewiesen, dass noch im Jahre 1576 Hans Holl den
von ihm erbauten und eben erwähnten Turm der
Klosterkirche von Maria-Stern mit gotischem Masswerk
zierte; es mag auch zugegeben werden, dass die infolge
des schnell anwachsenden Reichtums ausserordentlich rege
Baulust den mit Arbeiten überbürdeten Baumeistern zu
wenig Zeit gönnte, sich mit dem neuen Stil zu befassen
aber erklärt bis zur Überzeugung wird dadurch die auf-
fallende Erscheinung doch keineswegs. Es ist ja offen-
kundig, dass xan einzelnen Teilen von Gebäuden, an
Erkern, Fensterpartien und dergleichen, sowie auch bei
Grabmälern und sonstigen Architekturen vielfach die neuen
Formen, in vielen Fällen sogar mit dem vollsten Ver-
ständnisse und in edelster Ausführung angewendet wurden;
mit Ausnahme der ]esuitenkirchc von Sankt Salvator aber,
deren Erbauung in das Jahr 1580 fällt, und des Kirch-
turms von Sankt Ulrich, vollendet 1594, ist im ganzen
16. jahrhundert zu Augsburg nicht ein einziges grösseres
Bauwerk im Renaissancestil entstandene Wir wissen
ganz genau, dass Hans Holl nach der neuen Manier
schon gebaut hat, diese ihm also nicht fremd war; aber
die Baurisse waren in diesem Falle nicht von ihm. Was
ihn abgehalten haben mag, den entscheidenden Schritt
für sich selbst zu thun, lässt sich nicht angeben: wo die