Volltext: Elias Holl, der Reichsstadt Augsburg bestellter Werkmeister

seines Könnens zu erreichen, so sind sie doch getreulich 
in seinen Fusstapfen gewandelt, nicht immer freilich zu 
ihrem Vorteile noch zum Nutzen dessen, was sie machten. 
Die Bedeutung Holls für Augsburg besteht in der 
Energie, mit welcher er der Renaissance, der welschen 
Manier, wie er es nannte, nicht nur zur Geltung, 
sondem zur Alleinherrschaft verholfen hat. Diese Energie 
hatte etwas Gewaltsames an sich, und mit gutem Grunde 
nannte ihn deshalb der Kulturhistoriker Riehl in seinen 
berühmt gewordenen Augsburger Studien einen Gewalts- 
meister. In Holl treibt und arbeitet ein das Alte ver- 
zehrender, vorwärtsstürmender Geist, der in frühen 
Jahren bereits mit dem alten Glauben bricht und, noch 
ein Jüngling, schon als feuriger Verkündiger einer neuen 
Gedankenwelt auftritt, um als ausgereifter Mann ihr den 
vollständigen Sieg zu verschaffen, lauter Merkzeichen des 
Genies. Denn einem mittelmässigen Talente wäre es 
kaum geglücktä die gerade im Bereiche des Geschmackes 
so zähe haftenden Vorurteile zu überwinden und durch 
eigene, dem täglichen und allgemeinen Urteile ausgesetzte 
Leistungen die öffentliche Meinung zu überzeugen und 
für sich zu gewinnen, wie es thatsächlich der Fall war. 
Augsburg war ja eine Weltstadt, berühmt nicht nur wegen 
seines Welthandels und seines Gewerbfleisses, sondern 
auch als Heimstätte dessen, was das Leben veredelt und 
verschönt, der Litteratur und Kunst. Bildung, Wissen 
und Können durchdrang die rührigc Bevölkerung bis in 
die unteren Schichten hinab und erzeugte selbständiges 
Urteil, das nur zustimmt, wenn es überzeugt wird. Wie 
nicht leicht ein anderer war Elias Holl dazu befähigt. 
Bei aller Einfachheit und Schlichtheit seines Wesens 
imponierte 
seine 
ernste 
männliche 
Persönlichkeit 
denen,
	        
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