91
Auch in einigen anderen Stichgattungen leisteten
die Holländer, oder Meister, die sich ihnen an-
schlossen, bemerkenswerthes.
Die Arbeit mit dem Bunzen, das opus mallei,
ist von Ich. Lutma, 1609 in Amsterdam geboren,
vertreten. Die als antike Büsten gestochenen Por-
traits des Ioh. Lutma bezeichnete er selbst als opus
mallei, doch ist er nicht der Erfinder dieser Stich-
gattung. Wie vortrefflich er auch den Geschmack
Rembrandfs nachzuahmen verstand, beweist ein
anderes Portrait des Ich. Lutma, aurifex.
In der in Deutschland erfundenen und durch
Wallerant Vaillant, der 1677 in Amsterdam
starb, in Holland bekannt gewordenen Schwarzkunst
arbeiteten neben Anderen der schon genannte Abra-
ham Blooteling und der Kunsthändler Peter Schenk
in Amsterdam, Johann Verkolj e (gest. 1693) und
sein Bruder Ni k o 1 as (gest. 1746) in Amsterdam.
Der Kunstliebhaber Cornelius Ploos van
Amstel in Amsterdam 17 32-1799 bediente sich eines
eignen Verfahrens, Kupferstiche zu drucken im Ge-
schmack von Zeichnungen, die mit einer oder mehreren
Farben gemacht sind. Sein Werk besteht aus einigen
40 Blättern meist nach holländischen Meistern.
F l a. n d e r n.
Die Thätigkeit der Kupferstecher in Flandern
beweist der Handel mit Kupferstichen, der von
Antwerpen aus betrieben wurde. Antwerpen hatte
für den Kupferstich in Flandern dieselbe Bedeutung
wie Amsterdam in Holland, und wie in noch höherem
Grade Paris in Frankreich. Wie die Malergilde
St. Lukas in Antwerpen die bedeutendsten Maler
des Landes vereinigte, so schlossen sich ihr auch