Physionomien und eine so glückliche Nachbildung
derselben mit dem Pinsel wie mit der Radirnadel,
dass sie auch hier Vorbilder und unübertroffene
Meister wurden. Man braucht hier nur an einige
Namen zu erinnern, wie Nikolas Berghem aus
Harlem (1624-1683), der seine Meisterschaft in der
Darstellung von Schafen, Ziegen und Kühen be-
währte, aber auch trefflich in seinen landschaftlichen
Bildern ist. Paul Potter (1625-1654), der mit
bewunderungswürdiger Zartheit und Genauigkeit das
Hornvieh darstellte. Dann der Schüler dieser
beiden Meister, Karel du Jardin, der 1635 in
Amsterdam geboren und 1678 in Venedig gestorben,
seine radirten Blätter in kleinen landschaftlichen
Darstellungen mit Figuren und Hausthieren, wie Esel,
Schafe, Schweine, belebte. Neben diesen Meistern
dürfen erwähnt werden: Albert Cuyp, in Dort-
recht 1605 geboren, dem als Landschaftsmaler seine
Landsleute eine Stellung einräumen, wie sie Claude
Lorrain in Italien einnimmt. Seine wenigen radirten
Blätter, Kühe darstellend, sind selten. Marcus de
Bye im Haag 1612-1670, der in Potters Ge-
schmack und Geist wilde Thiere, wie Bären und
Löwen darstellte. Adrian van der Velde in Amster-
dam 1639-1672, dessen Radirungen, weidendes Vieh
vorstellend, zu den vortrefflichsten Leistungen in
diesem Fache gehören. Der Landschaftsmaler Jakob
van der Does aus Amsterdam (1623-1673) hat nur
wenige, höchst seltene Blätter, Schafe und Ziegen
enthaltend, radirt.