Volltext: Geschichte des Kupferstichs

Einen grösseren Ruhm als alle diese Maler und 
Radirer haben Anton Waterloo, Aldert 
van Everdingen und Jakob Ruysdael, 
letzterer allerdings weniger als Radirer. Anto n 
Waterloo , in der Gegend von Utrecht 1618 ge- 
boren und daselbst arm in einem Hospitale 1662 
gestorben , ist weniger durch seine Gemälde als 
durch seine landschaftlichen Radirungen berühmt, 
die er meist nur nach Zeichnungen aus seiner Um- 
gebung gemacht haben soll. Es herrscht darin eine 
bewunderungswürdige Einfachheit und doch voll 
Poesie und Mannigfaltigkeit, obwohl die Gegenstände 
seiner Darstellung, ein Gehölz, eine Waldspitze, ein 
krummer Weg, ein einsames Dörfchen, ein Wirths- 
haus, eine Mühle mit Wasserfall nichts weniger als 
mannigfaltig zu sein scheinen. Die wenigen Figuren, 
die seine Landschaften beleben, liess er meist von 
Anderen zeichnen, da er kein Meister darin war; 
was er selbst machte ist Poesie, Poesie des Waldes 
oder besser Poesie des Schattens, den die Holländer 
so sehr liebten, im Gegensatz zur Poesie des Lichtes, 
wie man die italienischen Landschaftsbilder nennen 
möchte. Da er seine Platten nur schwach ätzte, und 
mit dem Grabstichel nicht bloss die Blätterung 
sondern auch die Baumstämme und besonders die 
dünnen Zweige überarbeitete, so erscheint in späteren 
Abdrücken die Grabstichelarbeit stark hervortretend. 
In solchen Fällen hat man einen spätem Abdruck, 
aber nicht einen Abdruck von einer wieder auf- 
gestochenen Platte vor sich, was nur mit wenigen 
Platten und dann nur in den Vorgründen geschehen 
sein soll.  Neben Waterloo ist Heinrich 
Naiwinck zu nennen, der um 1620 in Utrecht
	        
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