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ward. Nichts war bloss gemacht, Alles zugleich
empfunden, auch das Colorit der Farben, und die
Kupferstecher, die solche Gemälde vervielfältigten,
suchten das warme, lebendige Colorit der Farbe
durch. Verbindung des Grabstichels mit
der Radirnadel zu ersetzen, folgten aber auch
in eignen Erfindungen den Impulsen einer neu
erwachten Schaffenslust; desgleichen die Maler,
die sich auf Pinsel und Palette besser verstanden
als auf die
Radirnadel.
Führung
des
Grabstichels ,
griffen
Zlll"
Gedenken wir nun zuerst der K u p fe r s t e c h er ,
dann aber auch der sogenannten M a 1 e r R a d i r e r,
die mehr oder weniger der neuen Kunstrichtung in
Holland angehören. Ihre Zahl ist gross, daher nur
die Vorzüglichern.
Kupferstecher.
Peter Soutmann,
geboren , gehört zunächst
Schule von Rubens an, bei
um 1580 in Harlem
noch der historischen
dem er auch die Maler-
kunst erlernt, und nach dessen Gemälden er auch in
Kupfer gestochen hat, wobei er den Grabstichel mit
der Radirnadel verband, aber auch mit dem Grab-
stichel allein arbeitete. Er erwarb sich den Ruhm
eines guten Portrait- und Historienmalers, den er an
den Höfen zu Berlin und Warschau bethätigte. Als
Kupferstecher war er in den Jahren von x626-1646
thätig und hat in dieser Zeit eine ziemliche Anzahl
von Stichen, nicht bloss nach Rubens, sondern auch
nach eigenen Zeichnungen geliefert. Seine Schüler
waren Peter van Sompel, Wilhelm von
Leeuw, Joh. Louys, alle um 1600 in Antwerpen