dritten Sohn, Cornelius,
Epoche machend ward.
der
für
den
Kupferstich
Neben der Schule des Goltzius bereitete sich in
dem kleinen Holland eine Kunstrichtung vor, die
diesem Lande eigenthürnlich zugehört und zu einer
durchaus selbständigen Bedeutung sich entfaltet hat.
Hierüber zunächst einige Worte.
Die Kunst kann einem schön facettirten Brillant
verglichen werden, dessen glänzende Reüexe durch
das Licht bedingt werden, das sie erregt, es sei
Sonnenlicht oder Lampenlicht. In Holland war es
ein Lampenlicht, das in dem Edelsteine reflectirte,
nämlich der bis in die niedrigsten Sphären erregte
Volksgeist. Die gewaltigen politischen und religiösen
Bewegungen, die dies kleine Land durchwühlten,
drängten hier mit zwingender Nothwendigkeit die
Aufmerksamkeit auf die wirklichen Verhältnisse, auf
die realen Zustände, und so ergab sich hier auch die
Kunst dem Realismus wie einem Wucherer, der den
ausgiebigsten Gebrauch davon machte bis in zahllose
fliegende Blätter hinein, die man im Volke ver-
breitete, um mit allerlei Bildern zu verhöhnen, was
man mit Waffen bekämpfte und mit Wort und Rede
verspottete. Die Kunst, die hier freilich noch nie in
das Heiligthum des Idealismus eingekehrt war, und
sich höchstens auf dem Vorhofe der Heiden darnach
umgeschaut hatte, vertilgte jetzt die letzte Spur
davon und übernahm die Rolle, einen Begriff, ein
Bild zu geben von allerlei Zuständen und Vorkomm-
nissen in den niedrigen Sphären des Volkes, lustige
Zeitung zu bringen von Dorffesten und Wirthshaus-
scenen, und harmlosen Klatsch aus Häusern und