dem Kupferstecher Philipp Thomassin, unter
dessen Leitung er mehrere Gemälde aus der Apostel-
geschichte in der St. Peterskirche mit dem Grabstichel
copirte (29 Blätter in 8.: les tableaux de Rome). Die
schöne Frau Thomassin bewies aber dem witzigen
und gewandten Schüler zu viel Gunst; darüber eifer-
süchtig, jagte der Meister den Schüler fort, und Callot
begab sich nun wieder nach Florenz, wo er mit
Canta Gallina viel verkehrte, indess durch seine lau-
nigen Zerrbilder die Gunst des Herzogs Cosmus II.
erwarb, nach dessen Tode er nach Nancy zurückkehrte,
sich häuslich niederliess, mit einem adeligen Fräulein
Karolina Kuttlingen sich verheirathete und eine
Thätigkeit entfaltete, die ihm viel Ruhm und ehren-
volle Aufträge verschaffte. Die Statthalterin der
Niederlande berief ihn nach Brüssel, die Belagerung
und Eroberung Breda's durch Spinola in Kupfer zu
stechen; der König von Frankreich, Ludwig XIIL,
berief ihn, in gleicher Weise die Belagerung von la
Rochelle und der Insel Re darzustellen; als aber
später auch Nancy durch die königlichen Waffen
erobert wurde, und der König von ihm verlangte,
auch diese Waffenthat in Kupfer zu stechen, da lehnte
es Callot in edlem Patriotismus ab, das Unglück und
die Niederlage seines Landesfürsten durch die Kunst
zu verherrlichen, lehnte auch das Anerbieten des
Königs ab, ihn in seine Dienste zu nehmen, und zog
es vor, mit seiner Frau nach Florenz auszuwandern.
Unter den Vorbereitungen zu dieser Reise starb er
1635, 41 Jahre alt.
Callot hat in seinem kurzen Künstlerleben über
1 400 grosse
Folgen und
und kleine Blätter radirt, darunter viele
Hgurenreiche Werke. Er bediente sich