aus Siena, 1484 bis nach 1550. Als Maler gehört er
in die Blüthezeit der Schule zu Siena.
In der Zeit, da in Italien der Kupferstich auf-
kam, stand die Malerei in ihrer höchsten Blüthe.
Man denke nur an die bekannten und berühmten
Meister Leonardo da Vinci (1452-1519), Michel An-
gelo (1474-1563), Titian (1477-1576), Raphael
(1483-1520), Corregio (1494-1534), Tintoretto (1512
bis 1594). Wie aber war ihr Verhältniss zum Kupfer-
Stich? Die grossen Meister in Deutschland und den
Niederlanden, Albr. Dürer und Lukas v. Leyden,
waren selbst Kupferstecher; sie verdanken ihren
Ruhm und ihre Bedeutung zum Theil ihren Kupfer-
stichen. (Ihre Kupferstiche waren eigene Erfindungen
und geschöpft aus dem Born ihres nationalen Kunst-
talentes. Dies gab ihnen ihren.Charakter, machte
sie beliebt und brachte sie in Aufnahme. Anders
war es in Italien. Von den genannten Künstlern
soll nur Titian einige Blätter radirt und in Holz ge-
schnitten haben, unter welchen ein sehr langer Fries
aus 8- 10 Blättern zusammengesetzt und mit der
Iahreszahl 1505 bezeichnet: „der Triumph des
Glaubens" ist. Auch soll er einige Zeichnungen zu
dem berühmten Trachtenbuche seines Verwandten
Cäsar Vecellio gemacht haben, das 1590 in Venedig
unter dem Titel: degli habiti antichi et moderni di
diverse parte del mondo, libri due fatti de Cesare
Vecellio herauskam. (Neue Ausgabe Paris 1859.
2 Bde.) Aber auch ohne Kupferstecher zu sein, war
doch der Einfluss dieser so ruhmreichen Maler auf
den Kupferstich höchst bedeutend. So ist im All-
gemeinen der Einfluss nicht zu unterschätzen, den
sie auf den Kunstgeschmack der von ihnen ver-