und in diesem Lande die Kunst studiren müsse, um
etwas tüchtiges zu leisten. Sie errichteten in Rom
einen Kunsthandel, wie Cornelius Bosch u. A.,
oder machten Studien und kamen bereichert mit den
Anschauungen der italienischen Meister in die
Heimath zurück, wo sie ausführten, was sie als
Zeichnung oder eigene Erfindung aus Italien mit-
brachten. Auf diesem Wege fand zuerst in Flandern
die Renaissance Eingang und Aufnahme, und hin-
derte die fröhliche Entfaltung des nationalen Kunst-
geistes.
Die Technik der ilandrischen Kupferstecher war
zunächst jene feine, wie sie in germanischen Landen
von den Goldschmieden übernommen, dann weiter
durch die kleinen deutschen Meister, oder in Holland
durch Lukas van Leyden, Crispin de Pas und die
Wierixe weiter ausgebildet ward. Cornelius
Bosch, um x 5x0 in Herzogenbusch geboren, kam
früh nach Italien, wo er, wie schon gesagt, einen
Kunsthandel begründete, und sich auch nach den
italienischen Kupferstechern zu bilden suchte.
Adrian Collaert, um 1520 in Antwerpen geboren,
war daselbst Kunsthändler, besuchte Rom und gab
nach seiner Rückkehr die zahlreichen Blätter heraus,
die seinen Namen bekannt gemacht haben. Sein
eben so thätiger Sohn Hans unterstützte ihn bei dieser
Arbeit, und lieferte selbst viele Kupferstiche für den
Verlag. Die feine Manier zu stechen konnte je-
doch auf die Länge nicht befriedigen. Man verliess
den herrschenden Styl der Zeitgenossen, den Styl
der Wierixe und Collaerts und erwählte einen brei-
teren und kräftigeren Stich , womit G e r h a. r d d e
j o d e (152 1-159 1) aus einer Künstlerfamilie in Ant-