Frankreich.
Schon oben pag. 135 ist der farbigen Kupfer-
stiche gedacht, die im 18. Iahrhundert in Frankreich
aufkamen. Hinzuzufügen ist noch die Crayon-Manier,
welche Zeichnungen, die mit schwarzer Kreide oder
Rothstift ausgeführt sind, nachzuahmen sucht. Die
Ehre der Erfindung nehmen ausser einem Feldmesser
Magny, Karl Frangois und Grilles Demarteau
gleichzeitig in Anspruch. Letzterer hat sie jedenfalls
vervollkommnet und eine grosse Anzahl von Kupfer-
stichen in dieser Manier geliefert. Louis Bonnet
benutzte diese Erfindung , Pastellgemälde nach-
zuahmen. Bonnet und Demarteau fanden viel Beifall
in Frankreich, was denn auch andere Künstler ver-
anlasste, auf eigenen Wegen in dieser Manier zu
arbeiten, unter welchen vornämlich Cornelius
Ploos v. Amstel aus Amsterdam und sein Lands-
mann jurian Cootwyck zu nennen sind. Unter
den Deutschen bediente sich der Professor Chr.
Friedr. Boetius in Dresden (1- 1770) der Crayon-
manier mit Glück zu einigen kleineren Portrait-
Stichen.
Neuere Kupferstecher sind vor Allem:
Henriquet Dupont, ein vorzüglicher Kupfer-
stecher und Arbeiter in Schwarzkunst, geb. 1797 in
Paris, wo er sich unter Bervic gebildet und eine
Menge sehr geschätzter Blätter geliefert hat, unter
denen besonders seine Bildnisse nach Delaroche,
Ingres , van Dyck u. A. durch eine geistvolle,
energische Behandlung sich auszeichnen. Unter
seinen Schülern, die ihm Ehre machen, sind zu
nennen: die Brüder Jules und Alphons Frangois
in Paris, die, besonders der Erstere, in ihren Stichen
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