die Kunst erlernt, bildete sich nachgehends aber
nach älteren französischen Kupferstechern, wie Nan-
teuille und Edelinck. Er ward der Lehrer des
berühmtesten französischen Kupferstechers und
eines der vorzüglichsten Meisters aller Zeiten, des
August Kaspar Louis Boucher Des-
noyers. Er war 1759 in Paris geboren. Nachdem
er das Zeichnen gelernt hatte, ging er nach Italien,
um sich zum Historienmaler zu bilden, widmete sich
aber später der Kupferstecherkunst, die er bei
Tardieu erlernte. Hier nun machte er so ausser-
ordentliche Fortschritte, dass er schon 1805 als
zöjähriger Mann eine der schwersten Aufgaben des
Kupferstichs in einer ganz vortrefflichen Arbeit löste
und den Stich der la bella jardiniera nach Raphael
lieferte. Man muss es sehen, um es bewundern zu
können, wie es dem Künstler gelungen ist, auf
lichtem Grunde ein lichtes Bild in bezaubernder An-
muth mit so einfachen technischen Mitteln darzu-
stellen. Der Stich begründete seinen Ruf als Meister
des Grrabstichels und eröffnete ihm eine ruhmvolle
Laufbahn. Schon 1804 hatte er die goldene Medaille
erhalten. 1816 ward er Mitglied des Nationalinsti-
tutes in Paris, 1820 Ritter der Ehrenlegion, 1825
erster Kupferstecher des Königs und 1828 baroni-
sirt. Mehrere ausländische Akademien ernannten
ihn zu ihrem Mitgliede, und so von Ehren zu Ehren
steigend, starb er in hohem Alter 1857 zu Paris.
Er ist ein Künstler ersten Ranges. „Ein glänzender,
kräftiger und zugleich in den feinen Theilen sehr
zarter Grabstichel, eine mannigfaltige und doch har-
monische Abwechslung der Töne, eine liebliche
Vollendung aller, auch der kleinsten Ausführlich-