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Stiche rühmlich bekannt gemacht. Maurus
Grandolfi, in Bologna 1774 geboren und 1834 ge-
storben, war in der Führung eines kühnen und
glänzenden Grabstichels, aber auch im Gebrauch der
Nadel ein vorzüglicher Kupferstechen, Sein Stich,
der junge Heiland auf dem Kreuze schlafend, nach
Allori, gehört zu seinen schönen Arbeiten. Paul
Caronni, Longhi's Landsmann, 1779 in Monza geb.
und 1842 in Mailand gestorben, war nicht minder,
auch in der Arbeit mit der Nadel, ein trefflicher
Schüler Longhi's. Uebertroifen ward er von
Giovita Garavaglia, der sich nach Anderloni
und Longhi bildete und beiden ein ebenbürtiger
Meister ward. Er war 1790 in Pavia geboren und
starb als Professor der Kupferstecherkunst in Florenz
1835. Seine Madonna nach San Gimignani ist ein
Hauptblatt seiner Kunst und zeigt in glänzender
Weise seine Meisterschaft.
In einer etwas anderen, mehr realistischen Rich-
tung, die ihre Anregung in Paris unter Wille und
Bervic erhalten hatte, bewährten zwei Künstler ihre
grosse Meisterschaft. Der eine war Karl Anton
Porporati, 1741 in Turin geboren; studirte in
Paris unter Wille und Beauvarlet, wurde Mitglied
der dortigen Akademie, folgte einem Rufe des
Königs , in Neapel eine Kupferstecherschule zu
gründen, kehrte aber nach einigen Jahren in seine
Vaterstadt zurück, wo er 1816 gestorben ist. Seine
Technik ist malerisch, wie man es von einem Schüler
Wil1e's erwartet; sein Grabstichel ist fein und zart.
(Adam und Eva, den Leichnam AbePs beweinend
nach van der Werft.) Der andere ist Paul
Toschi. Er war 1788 in Parma geboren, ging