auf die Einzelheiten der Beiwerke einzugehen, was
ihm später sehr zu statten kam. 1795 begann er
die Transüguration nach Raphael nach einer Zeich-
nung von Tofanelli, die sein Schwiegervater besass.
Der Stich, dem Kaiser Napoleon gewidmet, wurde
erst 1812 vollendet. Gleichzeitig 1795 begann er
auch den Stich der Madonna della Sedia, und etwas
später das Abendmahl nach L. da Vinci, nach einer
Zeichnung von Theodor Matteini, sein grösstes, und
überhaupt das grösste Meisterwerk der Stecherkunst,
bis in die kleinsten Details ausgezeichnet vollendet
und in einem bewunderungswürdigen milden har-
monischen Ton, der zugleich durch die schwierige
Aufgabe des Kupferstichs hervorgebracht ist, näm-
lich die Schrafüre so zu legen, dass sie v er-
schobene Vierecks bildet; eine Methode, die
Morghen hier zur höchsten Vollkommenheit aus-
gebildet hat. Nach einer im Jahre 1802 überstandenen
lebensgefährlichen Krankheit stach er 1803 die schöne
Folge der Portraits von Petrark, da Vinzi, Dante,
Tasso u. a., denen man bei aller Vortrefflichkeit
vielleicht den Vorwurf machen kann, dass hier
Morghen's Manier fast zu weich erscheint. In diesen
Portraitstichen gab er den Italienern die erste, bis
dahin ihnen unbekannte Probe, wie dabei das Maleri-
sche mit dem Colorit zu schöner Wirkung verbunden
ist; aber wie anders wirken sie im Vergleich mit
jenen Prunkarbeiten der Drevets, Masson's, Wille
und anderer Meister, die einen Rigaud und Mignard
zu Vorbildern hatten. Man lege diese Blätter neben
einander, um den Unterschied zwischen französischer
Kunst, die so Viele bezaubert hat, und zwischen
italienischer Kunst zu bemerken; ein Unterschied,