war 1758 zu Portici bei Neapel geboren, wohin sein
Vater Philipp, der auch Kupferstecher war, von
Florenz verzogen war. Früh in der Kunst des
Vaters geübt, zeigte er mehr Lust zur Landschafts-
malerei, versäumte aber dabei nicht das Figuren-
zeichnen. Eine Darstellung in Callofs Manier,
Maskenzug des Königs im Carneval, 1778, überzeugte
den Vater, dass er dem Sohne eine gediegene künst-
lerische Bildung geben müsse, und er brachte ihn
nach Rom zu Volpato, der den Jüngling liebreich
aufnahm und sein ausgezeichnetes Talent zu pflegen
verstand. Die Gebrüder Hackert, deren Bekannt-
schaft er gemacht, trugen ihm auf, ein allegorisches
Bild, die Malerei vorstellend, nach Hamilton zu
stechen. Dies Blatt kann als das erste des Meisters
betrachtet werden. Der Beifall, den der Stich, fand,
ermunterte ihn zu ferneren Arbeiten. Es folgte die
Poesie nach Hamilton und 1781 die trefflichen Blätter
nach Raphael: die Theologie und Philosophie. Sein
Lehrer hatte darüber eine solche Freude, dass er
ihm seine einzige Tochter Domenica zur Ehe gab.
Nun folgte eine Reihe lobenswerther Arbeiten, bei
denen Morghen in so fern seine Manier änderte, dass
er jetzt den Grabstichel mehr hervortreten und die
Radirung verschwinden liess. 1790 reiste er nach
Neapel, um seine Familie zu besuchen, und stach
hier 1792 in wenigen Monaten den Ritter Mongada
nach van Dyck. Die Folge war eine Berufung
seitens des Grossherzogs von Toskana nach Florenz
17g 3„ wo Morghen den Auftrag erhielt, eine Kupfer-
stecherschule zu errichten und die Erlaubniss hatte,
zu stechen, was er wollte. Zunächst aber wurde er
mit Portraitstichen beschäftigt, die ihn nöthigten,