nung, Stimmung und Haltung, und in seine neue
Behandlungsweise des Stichs nur so viel aufnehmen
als nöthig ist, um eine etwas grössere malerische
Wirkung, aber nie auf Kosten der Zeichnung zu er-
zielen. Wie er nach der Zeichnung seines Freundes
Cornelius das schon erwähnte Titelblatt zu den Nibe-
lungen gestochen hat, so nach seinen Fresken in der
Villa Massime die Traumdeutung des Joseph 18 38.
In München ward sein würdiger Schüler Hein-
rich Merz, 1806 in der Schweiz geboren, den er
zu einem hervorragenden Künstler bildete. Treff-
liche Proben seiner Kunst gab er in den Stichen
nach den Fresken des Cornelius in der Ludwigs-
kirche: die Geburt, die Kreuzigung des Herrn und
vor allem das jüngste Gericht. Später machte er
sich um die Freunde des Cornelius dadurch verdient,
dass er dessen Zeichnungen zu dem bewundrungs-
würdigen historischen Bildercyclus in der Münchner
Pinakothek in Kupfer stach, die Ernst Förster mit
einer Erklärung begleitete. Nach Zeichnungen des
Ritter v. Führich in Wien stach er die Geschichte
der Ruth in 4 Blättern. Unter Amslers Leitung
vollendete Iulius Thaeter seine künstlerische Bil-
dung. Er war 1804 in Dresden geboren und lebte
zuletzt in München. Er scheint sich nach Marc-
Anton gebildet zu haben und war ein vortrelilicher
gewissenhafter Zeichner, dem Cornelius den Stich
seiner Entwürfe zum Campo santo übertrug. Seinen
Grabstichel widmete er der Vervielfältigung von Gre-
mälden der Münchener Künstler: Cornelius, Schnorr,
Schwind, W. v. Kaulbach u. A. und gehört in so
fern auch ganz dem Münchener Kunstkreise an. Zu
dem Künstlerkreise, der seit 1816 in Rom um