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her noch viele andere höchst beachtenswerthe Werke
folgten. Ein ähnlicher tüchtiger Meister ist "Moritz
Steinla (eigentlich Müller), 1791 in Steinla bei
Hildesheim geboren, bildete sich an der Akademie
in Dresden, dann in Italien unter Morghen und
Longhi. Seine Meisterwerke sind die Madonna nach
Holbein und die Madonna sixtina. Für jene erhielt
er die goldene Medaille von Paris, für diese 1847
den rothen Adlerorden IV. K1. 1851 reiste er nach
Spanien, zeichnete dort die Madonna del Pesce nach
Raphael, deren Stich seine letzte Arbeit war. Er
starb schon 1858 als Prof. der Akademie in Dres-
den. Sein unglücklicher Schüler war Gustav
Planer in Dresden (1818-1873). Sein bester Stich
ist „Der Leichnam Christi von den Seinen betrauert"
nach Rotermund's Bild im Dresdner Museum.
Auch gehört hierher der in der folgenden Gruppe
zu nennende Iakob Felsing; und als guter Stahl-
stecher der neueren Zeit F. Nordheim.
Neuere hierher gehörige Stecher sind: August
Hoffmann, geb. 1810, zuletzt in Berlin und Paris
thätig. Ioh. Leonhard Raal, geb. 1825, seit
1869 Prof. in München. August Semmler, 1825
geboren, durch seine schönen Stiche „Madonna mit
der Nelke" nach Raphael, und „Madonna mit dem
Kinde" nach Murillds Bilde im Dresdner Museum
bekannt. Er lebt in Dresden, hat jedoch seit längerer
Zeit nichts mehr gestochen.
b. In die zweite Gruppe stellen wir die Meister,
welche, wenn sie nach Gemälden stachen, doch die
Zeichnung hervorhoben; aber auch nach blossen
Zeichnungen stachen, wo sie zwar Licht und Schatten
andeuten mussten, aber nicht wie bei einem Gre-