war Iakob Matthias Schmutzer, der Wille's
Schule in Wien fortsetzte. Darnach sind dann noch
einige andere untergeordnete Meister zu nennen, die
unter dem Einiiuss Wi1le's gearbeitet haben.
Johann Gotthard v. Müller, 1747 in Bem-
hausen bei Stuttgart geboren, war von seinen Eltern
für das Studium der Theologie bestimmt, folgte aber
seiner Neigung zur Kunst und ging im 2 3. Iahre
1770, unterstützt vom Herzog v. Würtemberg, nach
Paris, wo Wille sein Lehrer Ward. Was er diesem
Künstler verdankte, zeigen die Blätter, die er 1776
zu seiner Aufnahme in die Pariser Akademie ge-
stochen hat, unter denen das Bildniss des Malers
Galoche zu nennen ist. Als Mitglied der Akademie
wurde er 1776 nach Stuttgart zurückberufen, um
daselbst eine Kupferstecher-Schule zu begründen,
der er bis zu seinem Tode 1830 mit Ehren und Ver-
dienst vorstand. Sein Verdienst ward dadurch an-
erkannt, dass er zum Mitgliede mehrerer Akademien
und von seinem Könige Wilhelm zum Ritter des
würtembergischen Kronenordens ernannt wurde. Sein
Verdienst aber bestand nicht bloss in der manche
Einseitigkeiten der Wille'schen Manier mildernden
malerischen Technik, sondern auch darin, dass er zu
einer Zeit, wo durch allerlei Nebenkünste der Kupfer-
stich in Verfall und Vergessenheit zu gerathen schien,
den Werth und die Vorzüge der Grabstichelarbeit
wieder zur Geltung und Anerkennung brachte und
sich so den Ruf des ersten deutschen Kupfer-
stechers erwarb. In seinen Portraits vermied er
immer mehr den coloristischen Glanz und Effect, zu
dem seinen Lehrer die Vorbilder nach Rigaud und
anderen beliebten Portraitmalern in Paris verleiten