deutung hatte, dass er selbst der Stifter einer neuen
französischen Stecherschule ward, deren Kunstjünger
dann auch in Deutschland eine neue Aera be-
gründeten. Diese beiden Künstler waren Georg
Friedrich Schmidt und Iohan Georg Wille.
Georg Friedrich Schmidt war 1712 als
der Sohn eines armen Tuchmachers in Berlin ge-
boren. Aus den Mittheilungen über das Leben
dieses Künstlers, welche H. v. Heinicke in seinen
„Nachrichten über Künstler und Kunstsachen", Theil
1, pag. 164 folg. giebt, hier nur das Wenige, dass
Schmidt , der in Berlin an dem Kupferstecher
Georg Paul Busch zwar einen gütigen aber sehr
ungenügenden Lehrmeister hatte, dem glühenden
Drange seiner Neigung folgend, nachdem er von
17 30-17 36 als Artillerist hatte dienen müssen, ohne
Mittel, ohne Empfehlung 1736 nach Paris wanderte,
wo er bei Lancret, als einem Freunde des Berliner
Hofmalers A. Pesne, Aufnahme fand, von diesem in
das Atelier l'Armessin's gebracht, und durch die
liebevolle Anerkennung, die er bei dem Portraitmaler
H. Rigeaud fand, Gelegenheit erhielt, sich auf das
vortheilhafteste bekannt zu machen, so dass man
mit ihm die ehrenvolle Ausnahme machte, ihn, als
protestantischen Ausländer, in die Akademie auf-
zunehmen 1742. Zwei Jahre später wurde er als
Hofkupferstecher nach Berlin zurückgerufen, wo er
1746 dem Könige vorgestellt wurde, und mit einer
Tochter des Kaufmanns Videbandt sich verheirathete.
1757 wurde er nach Petersburg berufen, das Portrait
der Kaiserin Elisabeth in Kupfer zu stechen, von
wo er mit einem ansehnlichen Iahresgehalte 1762
zurückkehrte und 1775 gestorben ist. Schmidt be-