Volltext: Geschichte des Kupferstichs

denen der Buchhandel dem lesenden Publikum ein 
Neujahrsgeschenk zu machen pflegte, die, nachdem 
der eigentliche Kalender wegblieb , mit allerlei 
Poesien, Romanen, Erzählungen und anderen Dingen 
gefüllt wurden, welche mehr zur Belustigung und 
zum geselligen Vergnügen, als zur Belehrung 
und bildenden Unterhaltung dienten. Um diese 
ephemeren Erscheinungen schaarte sich eine grosse 
Menge Kupferstecher, deren Namen mit diesen 
litterarischen Producten verknüpft sind und bekannt 
wurden und fast nur darin erhalten sind. Da der 
Bilderschmuck dieser immerhin wichtigen Kleinig- 
keiten, die meist zu Geschenken verwendet wurden, 
zum Modegeschmack gehörte, und also Beifall und 
Theilnahme dafür erhalten werden musste, so be- 
warben sich die Herausgeber oder Verleger nicht 
bloss um Beiträge von bekannten und beliebten 
Schriftstellern, sondern auch um ansprechende Zeich- 
nungen für die Kupfer-Stecher, wenn diese nicht 
etwa selbst die Zeichner waren, wie Chodowiecki 
und einige andere. Solche Zeichner für Bücher- 
und Almanach-Kupfer waren die Maler B ern- 
hard Rode in Berlin, 1725  1797 , selbst 
auch Radirer.  Ioh. Eleazar Schenau in 
Dresden, 1740-1806.  Jakob Mechau in Leipzig, 
1748 ---18o8, ein Schüler von Bernh. Rode.  Joh. 
David Schubert in Dresden, 1761-1822.  
Veit Hans Schnorr v. Karolsfeld in Leipzig, 
1764-1841, ein Zögling von Oeser.  Der Hofmaler 
Ich. Heinrich Ramberg in Hannover, 1763 bis 
1840, seiner Zeit ein sehr beliebter humoristischer 
Zeichner, der sich als Karrikaturenzeichner in seinem 
Tyll Eulenspiegel bewährt hat. Da er jedoch den
	        
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