Iahre 1498 entstanden die Holzschnitte zur Apoka-
lypse, sein erstes cyklisches Werk voll origineller
Poesie und phantastischer Conceptionen, worin
namentlich die 4 Reiter voll wunderbarer Kraft und
Charakteristik ausgezeichnet sind. Im Iahre 1506
ist er in Venedig, wo er Aufsehn erregte, und wie
er sagte, glorilicirt und ein "Gentilam" ward. Nach
seiner Rückkehr im Iahre 1507 begann seine rast-
lose Thätigkeit. 1511 gab er drei grosse Reihen-
folgen von Holzschnitten heraus: Die grosse und die
kleine Holzschnitt-Passion in 12 und 37 Blättern,
letztere auch in Kupfer copirt von dem Augsburger
Kupferstecher Kraus u. a.; dann „das Leben der
Marie" in 20 Blättern, in welchen der Meister die
zarteren häuslichen und geselligen Verhältnisse des
Lebens in einer Liebenswürdigkeit vorführt, die
wenig ihres Gleichen hat. Diese Blätter wurden von
den Italienern Marc-Anton und Agostino Veneziano
in Kupfer gestochen, um von dem deutschen Meister
die Technik zu lernen, wurden aber auch diesseits der
Alpen in Kupfer gestochen und selbst in Farben
ausgeführt. 1512 erhielt er vom Kaiser Maximilian,
seinem Gönner, einen Freibrief, um seine Blätter vor
unberufenen Nachbildungen und ihn selbst vor Ver-
lusten in seinem Erwerb zu schützen. In den Jahren
1507-1513 stach Dürer abermals in kleinen Blättern
eine Passion in Kupfer, eins der vorzüglichsten
Werke des Meisters, namentlich durch den Ausdruck
der Figuren ausgezeichnet. Vielfach wurden diese
Blätter copirt; in die Gebetbücher geheftet, und von
geschickten Illuminantoren kunstreich ausgemalt.
1513 erschien der berühmte Kupferstich „Ritter, Tod
und Teufel", die bedeutendste Production der eigen-