ausgestatteter berühmter Portraitmaler. Aber ihnen
allen fehlte doch das originale Talent, das populär
zu wirken im Stande ist, um in die Kunst das, was
ihr fehlte, wieder einzuführen, nämlich den Sinn für
eine einfache naive Natürlichkeit. Was aber
damals die Malerei nicht vermochte , das gelang
einem „kleinen Meister" mit seinen, mit liebens-
würdiger Naivetät empfundenen und componirten
kleinen radirten Blättern; und wenn man seinen
siegreichen Eroberungszug mit dem Beifall ver-
gleichen möchte, den damals in Frankreich ein
Gravelot, ein Marillier und Moreau fanden, so blieb
er doch ein deutscher, originaler Künstler, der sich
rein und frei hielt von aller Nachäfferei der Franzosen.
Dieser Künstler aber, den wir billig hier zuerst
nennen, ist Daniel Chodowiecki; geb. in Danzig
1726 und 1801 gestorben als Director der Akademie
in Berlin. Seine Biographie von ihm selbst bis 1780
cf. Meusel, Miscellen, Heft V., pag 2 folg. Ency-
klopädie von Ersch und Gruber. Eine Charakte-
ristik in Hamberger: Kultur und Christenthum.
Sein Bruder Gottfried war auch Kupferstecher.
Ebenso sein Sohn Wilhelm, 1- 1805. Eine Tochter
johanne, an den Prediger Papin in Potsdam
verheirathet, hatte das Radiren bei dem Vater ge-
lernt, und eine andere Tochter, Sophie, ver-
heirathete Henry, war Malerin.
Chodowiecki erlernte bei seinem Vater die
Handlung, und kam nach dem Tode des Vaters, 16
Jahre alt, als Buchhalter in das Geschäft seines
Onkels in Berlin (1742), wo er in den F reistunden
die Miniaturmalerei fortsetzte, die er schon bei seinem
Vater erlernt hatte. 1755 verheirathete er sich und