nach Rembrandt und unter diesen auch den „Bürger-
meister Six", welches als die beste Copie dieses
berühmten Blattes gilt. Unter den übrigen Werken"
wird das Ecce homo nach Caravaggio und einige
andere geschätzt. Anton Marcenay de Ghuy, ein
Edelmann aus Bourgogne (geb. 1723), war ein glück-
licher Nachahmer Rembrandts Sein beträchtliches
Werk besteht aus Portraits und anderen Gegen-
Ständen, die er mit Radiren und mit der kalten
Nadel geschickt componirte.
Ein neuer, für die Kulturgeschichte bedeutsamer
Kunstzweig that sich in diesem Jahrhundert in
Frankreich für den Kupferstich auf, als, sich die
Buchhändler desselben bemächtigten für ihre so-
genannten historiirten, d. i. mit allerlei Figürlichem,
mit Scenerien und Vignetten verzierten oder illustrir-
ten Bücher, die sie auch typographisch schön aus-
statteten, aber denen sie durch die in Kupfer ge-
stochenen Ornamentstücken einen Werth und Reiz
für das Publicum gaben, .den der oft dürftige Inhalt
der Bücher nicht im mindesten beanspruchen konnte.
Die Mode kam aus Holland, wo namentlich B.
Picart, wie schon bemerkt, diese Technik, freilich
zum Verdruss mancher Kupferstecher, mit einer Sy-
stematik und mit einem Beifall betrieb, dass die
Pariser Buchhändler ihren Collegen in Amsterdam
und Brüssel nicht länger nachstehen mochten, und
in Paris Kupferstecher fanden, wie Louis und Jean
Audran, Louis Scotin und Karl Nik. Cochin,
die ihren Grabstichel ihnen zu Diensten stellten.
Vor allem kam es aber auf gute Zeichner an, die
bei lebhafter Erfindungsgabe mit leichter fleissiger
Hand den Zeichenstift führten und in diesem Fall in