letzte in der durch die Kunst so berühmten Rue
St. Jacques. le Bas wird immer eine erste Stelle
verdienen unter den Künstlern, die sich durch guten
Geschmack auszeichnen. Es war ihm eine geist-
reiche Behandlung eigen, die auch einer mittel-
mässigen Arbeit Reiz und Leben verlieh. Nach
Rembrandt war er der erste wieder, der sich häuiig
der kalten Nadel bediente, und seine Schüler haben
dies Verfahren vervollkommnet. Zu seinen Schülern
gehörten Jean le Veau (1736-1785), Peter Chenu,
geb. 1730, Noel le Mire, geb. 1723, und der Italiener
Martini, der mit seinem Lehrer viele Blätter nach
D. Teniers gestochen hat. Zu den französischen
Stechern in dieser Gattung kann auch Karl Wil-
helm Weissbrodt, ein Deutscher aus Ludwigsburg,
gestellt werden, der sich meist in Paris aufhielt, wo
er ein Schüler von Wille war, und sein Leben 1806
in Hamburg beschloss.
Eine besondere Erwähnung verdient Johann
Jakob de Boissieu aus Lyon, 1736-1810. Er
bildete sich auf Reisen zu einem guten Landschafts-
maler, vertauschte aber den Pinsel mit dem Grab-
stichel und erwarb durch seine Radirungen von
Landschaften und landschaftlichen Gegenständen
einen grossen Ruhm. Um seine Kunst zu würdigen,
muss man aber erste Abdrücke besitzen und nicht
die Blätter, welche im Jahre 1824 vom Kunsthändler
Potrelle in Paris wieder aufgelegt und in den Handel
gebracht sind.
Kunst-Händler und Dilettanten. Zu den
letzteren gehörte der Graf Caylus aus Paris (1692 bis
1765). Er widmete sich zuerst dem Militairdienst;
verliess ihn und ging auf Reisen. Als er auch