zum Zeichnen und Kupferätzen und hat theils nach
eigner Erfindung, theils nach anderen Meistern eine
ziemliche Anzahl Blätter radirt. I. Moyreau
aus Paris (1712-1762) machte sich bekannt durch
89 Blätter nach den besten Gemälden von Wouwer-
mann, welche sich in Paris beiinden, stach jedoch
auch nach anderen Meistern. Jakob Philipp
le Bas aus Paris (1708-1782), Schüler von N.
Tardieu, war seiner Zeit unter allen Kupferstechern,
die mit ihm in Paris lebten, der bekannteste, was
daher kam, dass er seinen Namen unter alle Blätter
setzte, welche seine zahlreichen Schüler in seinem
Atelier gestochen hatten. "Sein Atelier aber war
eine wahre Akademie, eine grosse Pension für den
damaligen Kupferstich, und derer, die sich darin
bildeten, ist eine lange Reihe. Er selbst war ein
heiterer, freundlicher, gerader und wohlmeinender
Meister. Für den Tadel hatte er nie ein hartes, ver-
letzendes Wort, wohl aber einen Scherz. „Ihr ver-
dient, dass ich euch umarme", pflegte er dann wohl
zu sagen, und dem Worte folgte eine komische Um-
armung, die ihre Wirkung nie verfehlte. Seine
Schüler waren bei ihm in einer guten Schule und
wie Kinder des Hauses aufgenommen und behandelt.
Ihren Arbeiten widmete er allen Fleiss und volle
Aufmerksamkeit, doch forderte er, dass sie, wie er
selbst, das Kupfer aufkratzten (piocher). Viele
von ihnen haben sich einen ansehnlichen Ruf er-
worben und er selbst hatte eine neidlose Freude,
wenn einer ihn übertraf und berühmter ward als er.
Die geschickteren
ehren, dass er sie
zu arbeiten. Sein
unter ihnen pflegte er damit zu
einlud, an seinen eignen Werken
patriarchalisches Atelier war das