Jean Bapt. Joseph de la Fosse (geb. 1721),
der mehreres nach Carmontelle gestochen hat, einem
Zeichner, der sehr glücklich war im Aufnehmen von
Situationen und häuslichen Scenen, Wie: den mit
seinen Kindern musicirenden Vater Leopold Mozart,
und die unglückliche Familie Calas, ein Blatt, das,
als es in Berlin bekannt wurde, den Miniaturmaler
Chodowiecky veranlasste, den Gegenstand anders und
besser aufzufassen, dann in Kupfer zu stechen und
mit diesem Kupferstich den Grund zu seiner Berühmt-
heit legte. Augustin de St. Aubin, um 1720
geboren, Schüler von Cars, hat eine grosse Menge
Portraits nach eignen Zeichnungen, nach Cochin u. A.
in 40 gestochen, dazu Madaillen und Bücherver-
zierungen. Louis Jacob Cathelin (geb. 1736),
Schüler von le Bas, ebenfalls ein sehr fleissiger Por-
traitstecher. Gegen das Ende des Jahrhunderts
veranstalteten die Kunstverleger Esnauls et Rapilly
eine Sammlung berühmter Zeitgenossen, wozu
le Beau, Dupin, Duhamel, Noel Pruneau u. A. Stiche
geliefert haben.
Einen eigentlichen Landschaftsmaler hatte
Frankreich im 18. Jahrhundert nicht. Joseph Vernet
imponirte durch seine Seestürme, und die ideellen
Landschaftsbilder, welche Watteau und seine Schüler"
mit ihren Scenerien belebten, waren anziehend genug,
dass sie allmählig den Geschmack zu dem landschaft-
lichen Genre hinleiteten, in welchem die Nieder-
länder sich auszeichneten. So fehlte es denn auch
nicht an Kupferstechern, welche nach dieser Rich-
tung hin ihr Talent entfalteten. Quintin Peter
Chedel aus Chalons (1703-1762) folgte, als er nach
Paris kam, um zu studiren, seinem natürlichen I-Iange