mit den Jahren 1461, 1464, 1466, 1467 bezeichnet,
und deuten vielleicht auf eine nur kurze Zeit seines
Künstlerlebens, machen ihn aber ohne Zweifel zu
einem älteren Zeitgenossen eines berühmteren und
bekannteren Meisters, des Martin Schön, wahr-
scheinlich 1420 in Ulm geboren und 1488 in Colmar
gestorben. Martin Schön war Goldschmied und
Maler, als solcher ein Schüler von Rogier van Brügge,
aus der van Eyclöschen Schule; mehr als mit der
Malerei soll er sich mit der damals "neuen und
wunderwürdigen Erfindung" des Kupferstechens be-
schäftigt haben. In dieser Kunst mag er den
Meister E. S. zum Vorbilde genommen haben, über-
traf ihn aber durch edleren Geschmack in der Zeich-
nung wie durch leichtere Führung des Grabstichels.
Die Italiener (Vasari) nannten ihn Martino d'Anversa,
was seinen Grund darin haben wird, dass Martin Schön
wirklich längere Zeit in Flandern gelebt haben muss,
und dass er daselbst die berühmten und bewunderten
Blätter gestochen hat, welche die Kaufleute von
Antwerpen als einen Handelsartikel nach Venedig
und Italien brachten, wo sie als etwas neues und
schönes in seiner Art Beifall und Abnahme fanden.
Dass der Beifall im Allgemeinen gar nicht gering
mag gewesen sein, beweist vielleicht das von Vasari
verbürgte Factum, dass „die Versuchung des hl. An-
tonius" von Martin Schön dem Michel Angelo als
Knaben so sehr gefiel, dass er das Blatt in Farben
ausführte. Einen anderen Kupferstich des Meisters,
„der Tod der Maria", sah Göthe bei seiner Schweizer-
reise zuerst im Kloster zu Rapperschwyl in einem
unvollkommenen Exemplare, ward aber so davon
entzückt, dass er nicht abliess, bis er ebenfalls zu