sie schon um's Jahr 1650 in Aufnahme gebracht,
und Söhne, Brüder und Töchter beschäftigten sich
mit der Anfertigung und mit dem Vertrieb dieser
zwar rohen aber doch naiven Machwerke, welche
später in zwei Serien erschienen, die eine in Folio,
die andere in Quarto. Das Interesse für diese 2
Sammlungen wuchs, seitdem man die Portraits der
berühmtesten Personen des Hofes und fremder
Fürstenhäuser in ganzer Figur und in vollen C0-
stümen hinzugefügt hatte. Die meisten Kupfer-
stecher hatten die Kunst in dem Atelier ihres Vaters
oder eines andern Familiengliedes erlernt, nach deren
Tode der älteste Sohn, oder ein anderes geschicktes
Mitglied der Familie das Geschäft übernahm und
fortsetzte und in demselben seine Verwandten oder,
wenn er sie hatte, auch andere Zöglinge beschäftigte,
wie er sie brauchen konnte, während er sich selbst
die Vollendung des Werkes vorbehielt. Die guten
Kupferstecher wurden von talentvollen Malern be-
rufen, ihre Gemälde unter ihren Augen, und nach
ihrer Anleitung zu vervielfältigen; die Kupferstecher
aber, die sich dann bemühten, nicht bloss die Zeich-
nung ihres Malers, sondern selbst seinen Pinselstrich,
seine Farbe und kurz seinen Styl nachzuahmen,
brachen mit der herkömmlichen Technik, und suchten
neue Vortragsweisen zu erfinden, womit sie, mit der
Nadel und dem Grabstichel, die Manier ihres Vor-
bildes nachahmten. Das 18. Jahrhundert zeigt uns
den französischen Kupferstich in dieser verhängniss-
vollen Abhängigkeit von der französischen Malerei.
Die Maler aber dienten mit ihrer Kunst dem Ge-
Siml,
noch
schmacke eines Volkes, das allen historischen
alles historische Streben verloren hatte und nur