1671. Er hat auch vieles nach eigner Eriindung
radirt und mit der Nadel und dem Grabstichel
vollendet; worunter die 7 Blätter: die Werke der
Barmherzigkeit, und 7 Blätter, die Flucht nach
Aegypten darstellend (worüber Göthe zu vergleichen
ist), das Vorzüglichste sind. Jean Pesne,
x62 3 in Rouen geboren und 1700 in Paris gestorben.
Seine Stiche, die er stark zu ätzen pflegte, waren
weder angenehm noch sonderlich malerisch hatten
aber in den Augen der Franzosen das Verdienst,
dass sie nach den Gemälden des so viel belobten
und bewunderten Poussin gemacht waren. Alexis
Loir, 1640-1713, war der jüngere Bruder des
Malers Nicolas Loir, und Goldschmied in Paris.
Unter seinen Stichen, die er in einer breiten, leichten
und ausdruckvollen Manier ausführte, gehören die
Stiche nach le Brun, wie „der Kindermord", zu seinen
geschätzten Werken. Auch eine Malerin ist zu
nennen, Claudine Boussonet Stella aus Lyon,
1634 geb. und 1697 in Paris gestorben, die durch
ihre Arbeiten mit der Nadel und Grabstichel viel
Lob und Ruhm erntete. Namentlich wurden ihre
Stiche nach Poussin nicht bloss denen von Pesne
sehr vorgezogen, sondern auch für treiflicher als die
von Gerhard Audran nach diesem Maler gestochenen
Blätter gehalten.
In der Landschaft und Architektur sind hier zu
nennen Claude Gelee (Claude Lorrain), 1600-1682,
den Frankreich nur als einen armen, dienenden
Knaben kannte, Italien aber als den hoch be-
wunderten und berühmten Landschaftsmaler nennt.
Er hat einige 42 Blätter radirt, die sehr selten sind.
Die Ausführung derselben ist trocken; der Baum-
194