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ahmer, die seine Art, den Kupferstich zu behandeln
im In- und Auslande verbreiteten; und diese Art hat
sich unter mancherlei Modiücationen als empfehlens-
werth und nachahmungswürdig in der Technik er-
halten.
Zu den Schülern und Nachahmern Audran's ge-
hören dessen Neffen Benoist und Jean Audran,
Louis Simonneau, Kaspar Duchange und
einige andere wie Edmee Jeaurat und Louis
Desplace. Die künstlerische Thätigkeit aller dieser
Meister erstreckt sich bis in die erste Hälfte des
18. Jahrh., sie vertreten jedoch in dieser Zeit die aus
der französischen Schule mit hinüber genommene
gediegenere Technik.
Benoist Audran, 1661 in Lyon geboren, kam
zu Paris in die Schule seines Onkels Gerhard, von
dessen Manier er manches sich aneignete. Durch
seine Geschicklichkeit wurde er Mitglied der Aka-
demie und ordentlicher Kupferstecher des Königs.
Durch F leiss erwarb er sich ein Landgut bei Sens,
wo er 1721 gestorben ist. Sein jüngerer Bruder
Jean, 1667 ebenfalls in Lyon geboren, folgte seinem
Bruder Benoist nach Paris, wo auch er den Unter-
richt seines Onkels Gerhard genoss, aber die Tüchtig-
keit seines Bruders nicht erreichte; doch wurde er
schon 1706 Hofkupferstecher und erhielt eine Woh-
nung in der Fabrik der Gobelins. Seine grössere
Thätigkeit entwickelte er als Verleger und Kunst-
händler und starb 1756 in hohem Alter. Die beiden
Brüder haben manche Platte bearbeitet, die ihr
Onkel Gerhard dann überarbeitete und in seinem
Verlage (Aux deux Piliers d'or, Rue St. Jacques)
herausgab. Die Firma kam 1oo Jahre später an