und Nikolas Larguilliere (1656-1746) übertrug
die Eitelkeit der vornehmen Welt auf das bürger-
liche Portrait.
Dem Geschmacke dieser Portraitmaler ent-
sprechend und ihr conventionelles Beiwerk mit male-
rischer Wirkung wiederzugeben, verstanden mit
entschiedener Meisterschaft die beiden Drevet, Peter
Drevet der Vater und Peter Imbert Drevet
der Sohn. Peter Drevet der Vater war 1664 in
Lyon geboren, wo er den Unterricht von Grermain
Audran genoss und dann, um in der Kunst sich
fortzubilden, nach Paris ging, wo er 1739 gestorben
ist. Er widmete sich allein dem Portraitstich und
könnte vorzugsweise der französische Portraitstecher
genannt werden, wenn er diesen Ruhm nicht mit
seinem Sohne Peter Imbert getheilt hätte, der sein
Schüler und Gehiilfe War. Peter Imbert war 1697
in Paris geboren, WO er seinen Vater aber nicht
überlebte; auch er starb 1739. Die Stiche beider
Meister sind voll Ausdruck, Leben und Wahrheit
und zeigen in der Darstellung des Colorits eine feine,
saubere Arbeit. Besonders ausgezeichnet war darin
Peter Imbert, in dessen berühmtem Portrait von
Bossuet nach Rigaud man die Kunst bewundert,
womit er die einzelnen Theile, das weisse Haar,
Hermelin, Linon, Spitzen, Sammet, Goldfranzen, Holz,
Bronze, Marmor, Papier etc. zu unterscheiden ver-
stand, und dies mit einem so fertigen, geübten
Grrabstichel, dass Mühe und Arbeit darin kaum
geahnt werden kann. Seine Zeichnung ist correct,
sein Incarnat weich und durchsichtig. Er hat auch
Historie gestochen; doch haben selbst französische
Kunstrichter nicht ganz mit Unrecht bemerkt, dass