ersten
berühmten
und
bedeutenden
Portraitstecher
Frankreichs
anerkennen
müssen.
Robert Nanteuil aus Rheims, wo er 1630
geboren ist, war der Sohn eines Kaufmanns, der ihn
zum Studium der Philosophie bestimmte, aber der
Neigung des Sohnes zum Zeichnen und Kupferstechen
nachgab, und ihn bei seinem Schwiegersohn, Nikol.
Regnesson, der ein ziemlich guter Kupferstecher
war, in die Lehre brachte. Nebenbei übte sich der
junge Nanteuil auch im Pastelmalen, worin er so
glückliche Fortschritte machte, dass er in diesem
Kunstzweige ein beliebter Portraitmaler ward. Vor-
zugsweise stach er Portraits in Kupfer theils nach
seinen Gemälden, theils nach eignen Zeichnungen
ad vivurn, theils nach anderen Malern, und gewann
damit, da sich seine Portraitstiche durch grosse
Aehnlichkeit, lebendigen Ausdruck und durch techni-
sche Vollendung auszeichneten, grossen Beifall und
Ruhm. Der König, dessen Bildniss er in acht ver-
schiedenen Grössen gestochen hat, schätzte ihn hoch,
und ehrte ihn und seine Kunst dadurch, dass er für
ihn die Stelle eines königlichen Kabinetszeichners
creirte und ihn im Jahre 1660 mit dem berühmten
Edicte überraschte, welches die Kupferstecherkunst
zuerst für eine freie Kunst erklärte. Er starb 1678
in Paris in der Blüthe seiner Iahre, nachdem er
über 200 Portraits und einige Historien gestochen
hatte. Nanteuil hat die Manier Mellans nicht
zurückgewiesen, hat sie aber nicht zum Muster
genommen, wohl aber veredelt und angewendet, um
das Colorit hervorzubringen. Er befolgt, wie Mellan,
den Grundsatz der Einfachheit, ist aber in der Durch-
führung desselben mannigfaltiger. Er hat Portraits