pagne, welches Edelinck selbst für sein bestes Werk
hielt. Durch das Reitergefecht hat Edelinck das
Andenken an einen grossen Carton aufbewahrt,
welchen Leonardo für das Stadthaus in Florenz ent-
worfen hatte; 0b aber Edelinck Wirklich noch das
Original vor Augen gehabt hat, wird bezweifelt. Zu
seinen geschätzten Portraits gehört auch das Bildniss
von le Brun, das Bildniss des Karl d'Hosser und
einige andere, in welchen er den Beweis liefert, wie
er es verstand, auch auf das Colorit der Portrait-
stecher einzugehen, die seine Zeitgenossen waren und
denen er als Portraitstecher würdig beizugesellen ist.
Edelinck starb geschätzt und geehrt 1707 in Paris.
Er wird immer zu den geachteten und berühmten
Kupferstechern gerechnet werden.
2. Das Portrait.
Die Zahl der gestochenen und gesammelten Por-
traits ist Legion. Die Liebhaberei der Franzosen
dafür war in diesem Zeitraume nicht geringer, viel-
leicht grösser als in anderen Ländern, namentlich in
England, wo Portraitstecher ihr Glück zu machen
piiegten. Die meisten dieser Portraits haben nur
ein historisches Interesse, sind für Bücher, für Samm-
lungen gestochen und hatten nur den Zweck, dem
Publikum eine Vorstellung von einem berühmten
oder sonst bekannten Menschen zu geben. Es
genügte, wenn sie nett und sauber gestochen waren,
auf einen Kunstwerth machten sie keinen Anspruch.
Peter Daret, Nikolas Habert, Nikolas de l'Ar-
messin haben fast ausschliesslich solche Bildnisse
gestochen. Der Kunsthändler Baltasar Mont-
cornet, der selbst Portraitstecher war, hat in seinem
„Recueil de Portraits" die Bildnisse der Könige,
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