schen Weise nach Correggio, dem harmoniereichsten
Maler gestochen habe. N ikolas Pitau, in Paris
1633 geboren und 1676 gestorben, folgte der Manier
des Poilly, doch waren seine Striche männlicher und
markiger. Sein Stich, die heilige Familie, nach
Raphael, galt für ein Meisterstück von Schönheit
des Grabstichels. Wilhelm Chateau aus
Orleans, starb 1683 in Paris. In Rom, wo er sich
in der Stecherkunst _vervollkommnete, machte er sich
durch seine Stiche nach Poussin und andern italieni-
schen Meistern, die er mit reinem Grabstichel in
Bloemaerfs Manier gestochen hatte, bekannt. Manche
Blätter hat er stark mit Aetzung vorbereitet, und
die Liebhaber der Kunst wünschten, dass er diese
Art zu stechen beibehalten hätte. Nach Paris zurück-
gekehrt, gewann er die Freundschaft des Ministers
Colbert, der sein Talent reichlich belohnte. Sein
Stich, die vier Propheten etc., ist nach einem Ge-
mälde, das fälschlich dem Raphael zugeschrieben
wird, von ihm aber nach einer Zeichnung von Cour-
tois gestochen. Franz Spierre, ein vortreff-
licher Künstler, war 1643 in Nancy geboren; bei
Poilly hatte er den Kupferstich gelernt und ging
dann nach Italien, starb aber schon nach seiner
Zurückkunft in Marseille 1681. Wenn er die Manier
von Bloemaert und Poilly befolgte, so stand sein
Stich den besten Werken dieser Künstler nicht nach,
übertraf sie vielmehr durch abwechselnde Behand-
lung. Seine besten Blätter sind nach eigner Erfin-
dung, nach Pietro da Cortona, Ciro F erri und Ber-
nini gestochen.
Zuletzt ist Gerhard Edelinck zu nennen, der
auf der Höhe der Kunst dieses Zeitraumes steht und
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