Dinge, die Geschichte und Politik des Königs zu
illustriren, Pläne seiner Schlachten, Ansichten seiner
Schlachtfelder, seiner Siege und Siegesfeste. Mit
solchen Darstellungen wuchs das Werk in 24 Folio-
bänden zu einem nationalen Prachtwerke, einzig in
seiner Art. Für das Volk wurden von bereiten
Händen die Hof-, Staats- und Stadtbegebenheiten
in Kupfer gestochen. Der Art waren die histori-
schen Almanachs, die schon unter Ludwig XIII.
begonnen hatten, von 3 oder 4 verschiedenen Ver-
legern alljährlich in Fol. herauskamen, und sehr be-
liebt waren. Ueberhaupt fand der Kupferstich zu
dieser Zeit in keinem Lande so viel Theilnahme und
Piiege, als in der Metropole Frankreichs, diesem
Mittelpunkte der Kunst und des Kunstgeschmacks.
Die Folge davon war nicht bloss ein Aufschwung,
sondern ein Fortschritt des Kupferstichs zu einer
Vollkommenheit, wie sie nur in dieser Zeit in Paris
gesehn wurde.
Zunächst ist es nur ein Fortschritt in der Tech-
nik, worüber Folgendes zu sagen ist. In der Schule
des H. Goltzius suchte man Licht und Schatten har-
monisch zu vermitteln. Die Schraffire galt als eine
technisch vollendete Schattirung. Die Kunst besteht
darin, den Schatten durch die Linien der Schraffire
auszubilden und sie neben die Lichter zu setzen.
Im Wesentlichen sind auch die italienischen Meister,
die der Anregung von Corn. Corl folgten, Aug. Car-
racci und Franz Villamena dabei stehn geblieben.
Die Kupferstecher der flandrischen Schule unter
Rubens betrachteten die Schrafiire als Farbe, also
malerisch, und behandelten das Helldunkel male-
risch, nicht bloss harmonisch. Die grossen Meister