manier geliefert ist, und unter diesen ist eine arkadi-
sche Landschaft nach Cl. Lorrain: Les amusements
des bergers, ein Capitalblatt.
Hier ist nun auch kurz der Farbenmanier
zu gedenken, die mit verschiedenen Farben und mit
ebenso vielen geschabten Platten Gemälde nachzu-
ahmen sucht. Den ersten Versuch machte der Maler
und Kupferstecher ]acob Christoph le Blond
in Frankfurt ajM. damit, fand aber weder in London,
wohin er ging, noch in Paris Beifall und starb da-
selbst arm im Hospital 1741. Später haben sich die
Franzosen (Gaultier - Dagoty, 1' Admir al,
janinet, Descourtis, Benazech) dieser Manier
bemächtigt und vielen Beifall gefunden.
„Frei ist der Mensch, und wär' er in Ketten
geboren". Was in diesem Schillefschen Dithyrambus
wahr ist, gilt gewiss auch von dem Künstler und
vom Kupferstecher, wiefern er Künstler ist. Freilich
scheint er gebunden, wenn er ein Vorbild mit dem
Grabstichel nachbilden soll, und wenn er frei produ-
cirt, ist er noch an ein nicht immer gefügiges
Material gebunden; aber wie er hier eine Gewand-
heit besitzen muss, dass er mit der Nadel zu spielen
versteht, so soll er dort kein blosser Copist sein, er
soll die Composition, die er nachbilden will, gleich-
sam nachzudichten verstehen. Nur so kann Leben
und lebendige Wirkung in seinen Kupferstich kom-
men. Diese Kunst fehlte in Deutschland und es gab
nur Wenige, die durch fremde Vorbilder künstlerisch
angeregt wurden. Nur das Gegenwärtige sollte ab-
gebildet werden, womöglich in seiner ganzen Natür-
lichkeit, wie es dem sinnlichen Auge erschien. Das