in Ulm geboren. Er liess sich in Augsburg nieder,
wo er 1767 gestorben ist. Die Zahl seiner radirten
Landschaften mit jagdbaren Thieren ist beträchtlich,
von Freunden und Liebhabern dieser Thierstücke
hoch geschätzt. Der berühmte Portrait- und Thier-
maler ]oh. Heinr. Roos in Frankfurt ajM. 1681)
hat mehrere geschätzte Werke Thierbilder radirt.
Geschätzt sind auch die Radirungen des Schlachten-
malers Georg Philipp Rugendas in Augsburg
(i 1742)-
Mit der Verarmung der Kunst im 17. Iahrhundert
verlor auch der deutsche Grabstichel seine Reize.
Ob diese Wahrnehmung Veranlassung wurde zu
Versuchen, den Grrabstichel durch eine andere Manier
in Kupfer zu graviren entbehrlich zu machen, muss
dahin gestellt bleiben. Im Jahre 1642 erschien das
Bildniss der Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen,
mit der Unterschrift: Dno Wilhelmo VI etc. hanc
Serenissimae matris et Incomparabilis Heroinae effi-
giem ad vivum a se primum depictam novoque jam
sculpturae modo expressam dedicat consecratque
L. a. S. d. i. Ludwig von Siegen. Der Stecher
war Kammerjunker am Hofe zu Kassel. Später hielt
er sich in Amsterdam, in Köln und in Brüssel auf.
Nach dem Westphälischen Frieden nahm er Kriegs-
dienste in Wolfenbüttel, ward Oberst-Wachtmeister
und starb daselbst 1680. Dieser novus sculpturae
modus ist
die
Schwarzkunst,
als deren Eriinder Ludwig von Siegen angenommen
werden muss. Auf einem späteren Blatte, eine
heilige Familie nach Carracci vorstellend, vom Jahre