in Dresden 1774, wo er, wie er's verdiente, zu
grossem Ansehn gelangte. Winkelmann nannte ihn
den Raphael aller Landschaftsmaler; als Radirer ist
keiner in Deutschland mehr als er mit Rembrandt
zu vergleichen. Auch in der Malerei ist er doch
ganz Niederländer, und ohne Rembrandt sein zu
wollen, arbeitete er völlig in dessen Manier. Wenn
er der Niederländischen Schule, die er mit Wohl-
gefallen in Italien studirte, etwas verdankt, so war
es, Weil er ihr congenial war, und er brachte aus
Italien wieder, was er mitgenommen hatte. Er war
ein durchaus selbständiges Talent. Die Zahl seiner
Radirungen ist gross. Mehrere Blätter sind höchst
selten, weil der Künstler selbst davon nur wenig
Abdrücke machen liess. Die Gesammtausgabe seiner
Radirungen, die er selbst 1764 veranstaltete, enthält
nur 68 Blätter. Nach seinem Tode gab sein Freund
Adrian Zingg Abdrücke von allen Platten, welche
die Wittwe noch besass, heraus unter dem Titel
Oeuvres de C. W. E. Dietrich etc. auf 58 F olio-
Blättern 87 Darstellungen. Sein Werk enthält Land-
schaften, biblische Geschichten, Köpfe und Brustbilder
und viele eigene Erfindungen. Meist nur kleinere
Bilder radirte der Gallerie-Inspector Ioh. Anton
Riedel in Dresden und sein Sohn Anton Hein-
rich. Ein geschickter Nachahmer Rembrandfs
War auch der Maler und Tapetenfabrikant joh.
Andreas Benjamin Nothnagel in Frank-
furt wo er 1810 gestorben ist. Ausser einigen
Landschaften hat er viele Köpfe und kleine Figuren
in der Manier Rembrandfs geätzt, die geschätzt
werden. - Auch Philipp Hieronymus Brinck-