beispielsweise den calvinistischen Winterkönig Spott-
bilder ebenso sehr wie sein politisches Unglück aus
Deutschland vertrieben. Ueberhaupt konnte nur das
auf Beifall rechnen, was der Volkswitz erzeugte, und
in -den Zechen der Bürger und Handwerker be-
lustigte; an dem, was wie Kunst aussah, ging man
vorüber. Der Protestantismus konnte sich nicht
rühmen, die Kunst gepflegt zu haben, was ihm
übrigens nicht gerade zur Schande gereicht; er hatte
wichtigeres zu thun, als Bilder zu malen und in
Kupfer zu stechen; auf der katholischen Kunst-
warte die Kunst zu hüten, hatte er weder Lust noch
Talent; die Andacht zu befriedigen genügten ihm
Abbildungen zur heiligen Schrift und zum Kate-
chismus.
Nach Wiederherstellung des Friedens war so
Vieles aufzuräumen, dass vorerst an die Pflege der
Kunst noch nicht gedacht werden konnte. Sie war
aus Deutschland entflohen. Sie zurückzurufen fehlte
es später auch nicht an gutem Willen und ersten
Versuchen dazu; wenn aber, wie Kant sagt, die
Kunst in der innigen Vereinigung von Ver-
stand und Phantasie besteht, dann fehlten noch
die Bedingungen, die abzuwarten waren. Zwar
Phantasie fehlte den sporadisch auftretenden
Malern (wie einem j. Bottschield in Dresden 1' 1707,
einem Peter Bemmel in Nürnberg 1' 1723, einem
Bergmüller in Augsburg 1- 1762, einem Paul Troger
in Wien 1' 1777 u. a.) nicht; aber das Kunst-
verständniss fehlte, das erst durch Winckel-
mann und Lessing wieder eröffnet wurde; aber
die Vereinigung beider Elemente erschien erst
in der Villa Massimi in Rom, wo ein Verein deutscher