0b er auf Herren- oder Bauerngrund gewachsen ist."
Dies gilt ohne Widerspruch von dem f landris chen
Genre, wie wir es von zwei Malern vertreten
finden, die nach Art der Maler mehrere Blätter
selbst radirt haben, aber viel mehr noch die besten
Kupferstecher jener Zeit in Flandern und Frankreich
angeregt haben, ihre Gemälde durch den Grabstichel
zu vervielfältigen. Diese beiden Maler sind jor-
daens und Teniers.
Jakob Iordaens war 1593 in Antwerpen
geboren, und in hohem Alter in einem holländischen
Dorfe gestorben. Seine Darstellung ist excessiv in
der Bewegung, seine Farbe lärmend wie Trompeten-
schall, sein Licht glühend wie geschmolzenes Metall,
sein Ausdruck rücksichtslos in der Wiedergabe der
Wirklichkeit des lebenslustigen , zuweilen derben
Volkslebens. Er war Mitglied einer kleinen calvini-
schen Gemeinde, die unter dem Namen "Oelberg"
bei den strengen Gesetzen gegen den reformirten
Gottesdienst in dem streng katholischen Antwerpen
still und verborgen sich aufhielt. Seine calvinische
Andacht gestattete ihm nicht, seine vielen Heiligen-
bilder pietätsvoll darzustellen, aber auf dem Gebiete
der Scenen aus dem bürgerlichen Leben bewegte er
sich heimisch und ungezwungen. Wo es zu singen
und zu lachen, zu essen und zu trinken gab, da lebt
er mit Pinsel und Palette, ja mit ganzer Seele, und
wird auch altflämisch poetisch, indem er noch eine
Moral daran knüpft. So charakterisiren ihn die drei
Lieblingsgegenstände, die er oft, aber immer ver-
ändert, gemalt hat, nämlich: der Satyr bei dem
Bauer, der aus einem Munde kalt und warm bläst,
nach einer Fabel von Lafontaine, gestochen von